wie doch die zeit vergeht! unsere drei monate hier in mada sind nur so verflogen. erlebt haben wir so viel, dass ich unmoeglich alles aufschreiben kann. aber hier ein einblick, wie wir so unterwegs waren:
nordostkueste per taxi- brousse 4x4vorteil: faehrt auch ohne strasse und bleibt nirgendwo stecken
nachteil: nur 1 pro tag und drum mega ueberfuellt
gefahren: beule am kopf ( vom dach), laedierter ruecken, platter hintern vom reissack, abgestorbene fuesse (keine durchblutung, weil 2 andere passagiere drauf sitzen) und muskelkater, weil man sich in diesem schuettelbecher non-stop GUT festhalten muss! (reisedauer immer zwischen 17 und 20 stunden...)
ueber den masoala dschungel per inlandflugvorteil: schnell und bequem
nachteil: nicht billig
gefahren: bei absturz "lost in the jungle"
alternative: 3 tage zu fuss gehen
im norden per privattaxivorteil: stoppt fuer jedes foto
nachteil: nach jedem halt anschieben
gefahren fuer den chauffeur: benzin ist ungesund fuer die schleimhaeute! (mund-zu-tank not-nachfuellen, iiiiiiihh)
an der nordwestkueste per catamaran (die geschichte kennt ihr ja schon...)
vorteil: guenstig und abenteuerlich (wie kann ein catamaran guenstig sein? s. unten)
nachteil: alles kaputt
gefahren: na, wir sind doch optimisten!
fazit: mayotte war den trouble wert
im suedlichen hochland per pousse- pousse (eine art rikscha, 2-beinantrieb)
vorteil: gemuetlich, man sieht alle reisfelder
nachteil: bei ankunft kostet es ploetzlich 3x so viel wie vor der abfahrt vereinbart ("aber heute war es doch sooo heiss" oder "ich esse sonst immer um diese zeit" ...)
gefahren: bei nacht nicht empfohlen
auf allen normalen strassen per minibus- taxibroussevorteil: 3 sitzplaetze pro reihe
nachteil: 5 passagiere pro reihe
gefahren: "streit" mit dem nachbar (in jeder kurve erkaempft man sich wieder einen zentimeter fuer den hintern)
durch den isalo nationalpark per nr.11 transport (zu fuss)
vorteil: man sieht viele chamaeleons!
nachteil: man muss viel wasser mitschleppen
gefahren: bei ueber 40° grad droht ein sonnenstich!
fazit: 2 wunderschoene trekkingtage mit oasen (s. fotos)
im sueden per camion broussevorteil: african feeling
nachteil: das unbequemste transportmittel ueberhaupt!
gefahren: keine, eine schnecke ist schneller
an der suedwestkueste per segel-pirogue uebers meervorteil: abenteuerlich, urspruenglich (wie vor 1000 jahren)
nachteil: fuer wc-stop aussteigen (ueber bord)
gefahren: der mosambique- kanal ist voll von haien! naja, vielleicht verklemm ichs doch lieber!
fazit: wir lieben das meer! aber nach fuenf tagen tut einem auch da der hintern weh...
so haben wir die rote insel in form einer 8 bereist. es war immer unterhaltsam! und meistens ungeplant.
zum beispiel das abenteuer, per segelpirogue die ueber 400km nach morondava zuruck zu legen. da die regenzeit im hochland eingesetzt hat, sind viele strassen an der kueste unpassierbar. wieder umkehren? nein, langweilig. 60 stunden im camion brousse? nein danke. also einmal drueber schlafen. und schon sassen wir drin, in der nussschale, die kaum ueber den wasserspiegel ragt...
mit gutem wind und 10 bis 12 stunden fahrt pro tag gings zuegig nordwaerts. uebernachten in kleinen fischerdoerfchen ohne wasser und ohne strom, da steht man mit den huehnern auf (gell pap) und faehrt bei sonnenaufgang um 5uhr los (um 6uhr abends geht sie schon wieder unter). wie so oft in mada haben wir in einfachen palmhuettchen geschlafen (da regnets einem nachts auch mal auf die nase) und fisch mit reis und reis mit fisch gegesssen. unbezahlbar die tausenden blau-tuerkis-smaragdgruen- farbtoene des meeres und die stopps an verlassenen straenden... und den ganzen tag einfach nur sein, meditativ, den moment geniessen.
so ein reiseleben ist doch schoen!worum man uns beneiden kann:
- sonnenschein und temperaturen zwischen 35 und 40 grad
- wassertemperatur ca. 28 grad
- aufstehen, wann wir wollen (naja, meistens)
- welcher wochentag ist heute?
- frische meeresfruechte fuer wenig geld
- massagen am strand
- und nie abwaschen muessen!
worum man uns nicht beneiden muss:
- ueberdurchschnittlich hoher wc-papierverbrauch in diesen 3 monaten...
- gelegentliches rueckwaerts- essen oder -trinken
- hunderte von mueckenstichen trotz spray, netz, kleidung
- floehe als untermieter
- das "etwas", das man hier wc nennt
- unsere kargen franzoesisch kenntnisse
- um die "gesellschaft" von zu vielen sex- touristen in diesem land : (
trotz gelegentlichen magenproblemen ist es uns hier gut gegangen, wir hatten nie ein ernsthaftes gesundheitliches problem und auch sonst lief alles gut (bargeld beziehen, nicht bestohlen worden, keine unfaelle unterwegs...)
das abschied nehmen faellt uns schwer, aber zum glueck wartet ja etwas weiter suedlich ein anderer flecken erde darauf, von uns entdeckt zu werden!