waehrend wir von eurem jahrhundertwinter hoeren, geniessen wir hier (mit fast schlechtem gewissen) das warme sommerende suedafrikas. die auslagen in den schaufenstern zeigen herbstmode - maentel, schals und andere kleidungsstuecke, von denen wir uns fragen, wann die hier jemand tragen soll. zugegeben, die temperaturen steigen nur noch wenig ueber 30 grad, waehrend wir am pool liegen...
zur zeit stecken wir seit 2 wochen in benoni (vorort von johannesburg) fest. aber da es in unserem backpackers einen tollen pool, ein outdoor jacuzzi, einen riesigen tv und nette leute gibt, fuehlen wir uns schon fast ein bisschen zu hause hier.
davor sind wir aber fleissig mit unserem opel rumgekurvt, in 2 monaten haben wir ueber 8000km gemacht.
das schoene am reisen sind ja unter anderem auch die begegnungen.
in lesotho haben wir ein pensioniertes paar aus suedafrika kennen gelernt, hugh und loueen. die beiden ruestigen rentner lieben das reisen, sie haben bereits grosse teile afrikas erkundet. spontan haben sie uns in ihr b&b eingeladen. dies lag zufaelligerweise auf unserem weg, also legten wir einen stopp in eshowe ein, einer "black town" (kleinere staedte sind hier nach wie vor entweder schwarz oder weiss).
loueen, die frueher selber lehrerin war, machte mit uns eine "stadtfuehrung": wir besuchten eine township (moderne slums, viele menschen leben auf engstem raum ohne wasser und oft ohne strom zusammen), kleine traditionelle geschaefte fuer naturmedizin oder fellbekleidung fuer zulu-taenze (fast haetten wir uns fuer die naechste fasnacht eingedeckt ;) und eine kleine primarschule mitten im nichts. die mageren kinder kommen von weit her mit leeren baeuchen zur schule, oft werden sie zu hause geschlagen, jedes 3. waechst als aids-waise auf. schlimme zustaende, ernuechternd und aufwuehlend. die hoffnung bleibt, dass ihnen bildung zu einer besseren zukunft verhilft.
das zululand und die nordost-region suedafrikas sind bekannt fuer ihre reiche tierwelt. so haben wir verschiedene parks besucht, jeder einzelne hatte seine highlights. im hluhluwe haben wir unsere ersten giraffen und nashoerner gesehen, im umkuze jede menge hippos und impalas, spaeter in swaziland die huebschen blesboecke und nyalas und danach im krueger alles zusammen und was noch fehlte dazu!
wir waren gespannt, ob der krueger seinem ruf gerecht wird, aber unsere vorstellungen wurden bei weitem uebertroffen! wir hatten so viel glueck, es war einfach unglaublich! wir sahen herden von giraffen, elefanten, hippos, gnus, bueffel und impalas, sogar eine loewengruppe von 15 stueck und eine von 6 direkt am strassenrand!
da kurvt man also von morgens frueh (ab 5.30 uhr offen) durch den park und wartet darauf, dass die lieben tierchen unseren weg kreuzen. da regenzeit ist, waechst das gras munter drauf los und erschwert die sicht auf faulenzende tiere. und unsere aussicht vom opel ist auch nicht zu vergleichen mit der der hohen safari-fahrzeuge, aber dafuer konnten wir uns zeit lassen und geduld bringt ja bekannterweise rosen, oder katzen. so haben wir an einem tag 3 geparde aus naechster naehe beim soennele beobachten koennen! und einmal hat ein leopard unseren weg gekreuzt, ehrlich gesagt haett' ich ihn fast ueberfahren... chico hat unter einsatz aller kraefte grad noch ein foto von ihm erwischt, bevor er in den bueschen verschwand! die hyaenen liessen uns da schon mehr zeit, aber die sind sooo haesslich, wer will schon ein foto von denen...
daneben gabs noch tausende tolle voegel wie fischadler und kingfisher, spuren im sand von grossen und kleinen katzen, pipi am strassenrand mit herzklopfen (wie gesagt, das gras war hoch! kann also 2m weiter ein loewe versteckt sein...), dazu wissen wir nun, wie es aussieht, wenn eine giraffe schluckt, wenn ein zebra furzt, wenn 2 loewen sich paaren, wenn ein uebermuetiger bueffel alleine auf 15 loewen los geht und dabei fast von einem kroko gefressen wird... es war einfach unglaublich super!
voll im afrika-fieber haben wir uns gedacht, warum nicht mal was neues ausprobieren? und sind hingegangen und haben uns einen landrover gekauft! mit sonnendeck und guter aussicht fuer die naechste safari! da wir so wenig von motoren verstehen wie von der chinesischen sprache, haben wir uns beim kauf auf unser bauchgefuehl und auf die ratschlaege von hugh verlassen. von aussen sieht alles tip top aus, ein 96' modell mit 260'000 km, neuen reifen und viel platz. aber wir sind in afrika. so hat das registrieren, kontrollieren und reparieren von jeglichem kleinkram eine menge geduld und durchsetzungsvermoegen gekostet. immer heisst es, in 2 stunden ist es soweit, und dann sind sie 8 std spaeter immer noch nicht fertig. wir kennen unterdessen alle zeit-begriffe hier: "now", "just now", "now now" (alle heissen irgendwann) oder "later" (das heisst, nie).
als es nach einer woche endlich los gehen soll richtung mozambique, kommen wir genau 5km weit, bevor uns eine schwarze rauchwolke hinter uns und eine menge komischer geraeusche unter uns zum anhalten zwingen, mitten auf der autobahn. unter der kuehlerhaube zeigt sich nichts schoenes: einer explosion gleich ist ueberall oel verteilt, irgend so ein kolben im oeltank ist gebrochen. nach 2 weniger froehlichen stunden des wartens am strassenrand wurden wir endlich abgeschleppt. erneut reparaturen, zum glueck haben wir 30 tage garantie.
natuerlich kommen zweifel auf, ob wir wirklich ein fahrtuechtiges auto erstanden haben, aber no risk, no fun! und zur sicherheit lassen wir es nun an einem anderen, neutralen ort nochmals ueberpruefen. also falls ein automechaniker etwas ferien in afrika braucht, bitte melden...
so vertreiben wir uns hier die zeit mit faulenzen, neuen rekorden im schlafen (ich, 17h) oder fernsehen (chico, ohne angaben; anmerkung: alles nur, weil wir daheim keinen tv haben), raekeln uns am pool, plaudern mit anderen reisenden... es koennte also schlimmer sein. und wenn alles gut laeuft, gehts bald los mit unserem neuen abenteuer! we hope...
Tuesday, March 3, 2009
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