Sunday, November 1, 2009

trockenes kenia, gruenes uganda

nairobi war fuer uns eine grosse ueberraschung! im zentrum gibt es weite strassen, hohe gebaeude, bluehende baeume und es ist sauber und ordentlich (schon nicht gerade wie in der schweiz...) aber fuer eine afrikanische grossstadt wirklich nett! in fast jedem gebaeude gibts einen bata-schuhladen, ein internet cafe, eine bank, eine apotheke und eine safari-company.

mit letzteren hatten wir diesmal nicht so glueck, unsere 4tages safari zum lake nakuru und in den masai mara war sowas von schlecht organisiert und unser fahrer und guide hatte ueberhaupt kein interesse an seiner arbeit. am morgen kam er jeweils total verkatert und sowieso spaet, fuhr im park wie an einem formel 1 rennen und gab extra gas, wenn tiere auf dem weg waren. die liste seiner suenden waere noch viel laenger, aber ich will mich jetzt nicht noch einmal aufregen.

die landschaft und die tiere im park waren jedoch eindruecklich, wir hatten diesmal besonderes glueck mit den "katzen", sahen drei leoparde, fuenf geparde und ein verliebtes loewenpaar voll in action (dem sagt man in flagranti ; )
in kenia gibt es gerade eine recht krasse duerre. den masai sterben die kuehe weg und auch im park gab es aussergewoehnlich viele tote bueffel. in den nachrichten berichten sie das selbe vom norden des landes. obwohl im oktober der regen haette einsetzen sollen, blieb es trocken. die staubig graue landschaft sieht mehr als trostlos aus.

unsere einreise nach uganda erschien uns daher wie ein schritt in eine andere welt! es ist soooo gruen hier! und die regenzeit ist voll im gang. was uns nicht weiter stoert, weil wir 1. schon lange keinen regen mehr hatten (und uns das schleppen der regenjacken zuweil unnuetz erscheint) und 2. weil es meistens schnell wieder aufhoert und dann gleich die sonne vom himmel brennt. wir sind hier direkt auf aequatorhoehe und man kriegt sofort sonnenbrand, sogar die spanier! ; )

von uganda sind wir begeistert! nicht nur, weil es uns stark an madagaskar erinnert, auch weil es leibt und lebt: dieses kleine land wird von 30 mio einwohnern bewohnt!! als vergleich, namibia ist viel groesser (4 mal grossbritannien) und hat 2 mio einwohner. krasse gegensaetze.
und nebst all den menschen in all den vielen kleinen doerfchen gibt es auch noch unzaehlige affen hier, etwa 15 verschiedene sorten! leider ist afrika ueberhaupt nicht billig, jedenfalls nicht fuer weisse. wenn man die berggorillas sehen will, kostet das permit 500 us$ fuer EINE stunde! wir dachten, das muss ein witz sein, aber leider ist es wirklich so. die schimpansen sind etwas preiswerter, aber mit parkeintritt und permit auch mehr als 100 us$ fuer zwei stunden. wir haben sie vorsichtshalber schon mal im zoo in entebbe angeschaut... (eintritt "nur" 10 dollar/person).

zum glueck ist das essen der einheimischen lecker und preiswert. wir haben was neues entdeckt: rolex! in uganda essbar, aber ohne zeitangabe... das ist ein chapatti (fladenbrot) mit einer omelette eingerollt und manchmal frischer avocado drin. MMMMMHHH! die avocados, frisch vom baum, schmelzen auf der zunge! so gut wie schweizer schoggi! bei soviel gruen ueberrascht es ja auch nicht, dass hier einfach alles waechst, zb ananas, jackfruit, papaya, orangen und natuerlich bananen in rauhen mengen (die meisten zum kochen, genannt matoke) und bald reife mangos. matoke, das wichtigste grundnahrungsmittel in uganda, finden wir eher ungeniessbar (zum nicht sagen grusig. maerk, da ist sogar ugali noch besser!)

in jinja, am lake victoria, haben wir uns die quelle des weissen nils angeguckt. chico hats grad in den zehen gejuckt und ist drum mutig auf eine river rafting tour! ich hab mich lieber als fotografin betaetigt... mein highlight wartete im westen des landes, in den rwenzori mountains: im zeitlupentempo durch die waldwege schleichen und chamaeleons finden! vier tage pures vergnuegen!

auch in den staedten gehts hier tierisch zu! bei uns schnappt sich vielleicht ein fuchs die reste im abfall, hier sind es marabustoerche. wenn sie auf den strassenlampen landen, schwanken diese gefaehrlich! kein wunder bei diesem riesentier, der aasfresser kann bis zu 1.50m werden!
waehrend man diese zu hunderten antrifft, ist ein anderer storch eine raritaet: der schuhschnabelstorch. schon der name ist lustig. und die tatsache, dass dieses komische viech kaum verwandte im vogelreich hat und nur noch wenige exemplare am leben sind, macht ihn zu etwas besonderem. zuerst haben wir ihn uns im zoo angeguckt, man muss ja wissen, wonach ausschau halten.

danach starteten wir die "mission shoebill stork": vier stunden per matatu und boda boda und zu fuss ueber stock und stein, durch kleine doerfchen wo die kids unaufhoerlich bye bye muzungu rufen und die erwachsenen lachen, weil wir zu fuss sind und es doch noch soooo weit ist. aber irgendwann kommen wir im mabamba sumpf an und die ganze muehe wird belohnt - auf einer netten bootsfahrt durchs schilf sehen wir zwei "wilde" dieser art und sogar, wie sie fliegen! happy happy! und erst noch ohne regen. einzig der rueckweg war etwas ernuechternd: es gibt ein boot ueber den arm des lake victoria und in NUR 40 minuten waren wir zurueck in entebbe!!! zum glueck ist der weg das ziel und man lernt, man darf eben nicht alles glauben! (vor allem, wenn jemand dran verdienen koennte - gestern gabs naemlich noch keine boote...)

aber abenteuer sind ja des reisenden nahrung. und dessen gibt es auf kampalas strassen unendlich viele. bei diesem unglaublichen chaos hier (echt so was haben wir noch nirgendwo gesehen!) kann man nur im "gmoscht" stehen und staunen. oder selber mitmachen. die toeff-taxis, boda boda genannt, bringen einem ueberall hin. ohne gepaeck sitzen wir zu dritt auf einem motorrad, die einheimischen locker zu viert oder mehr. am besten macht man den mund gut zu, um nicht zu viel abgas und staub zu schlucken. obwohl, bei diesen halsbrecherischen manoevern bleibt einem sowieso oft die luft weg...

die tage im chaos koennen ganz schoen anstrengend sein. da fallen wir auch ohne arbeit abends erschoepft ins bett. deshalb muss man ja auch die guten seiten einer stadt nutzen: in der shopping mall (kopie von suedafrika) gibts neben den ueblichen laeden einen foodcourt, sogar einen 24h supermarkt und ein kino mit vier saelen. ein kleines bisschen zivilisation ; ) wir haben uns grosszuegig belohnt: drei filme in vier tagen... wie die suechtigen ; )

No comments: