Thursday, February 25, 2010

durch den sudan!

reisen haben immer ueberraschungen bereit! vor allem wenn sie so planlos sind wie unsere. und so sind wir halt im sudan gelandet!

unsere geduld fuer die bewohner aethiopiens war sowieso aufgebraucht. die draengeln einfach zu viel und wollen einem immer was aufzwaengen oder was abschnorren.
so haben wir in addis unser visa fuer aegypten beantragt, das braucht man fuers transit visa durch den sudan. nach vier tagen haben wir beides in der tasche und die fahrt geht weiter nach bahir dar.

dort entspringt der blaue nil dem lake tana. leider hat der wasserfall viel seiner groesse und schoenheit an ein kraftwerk verloren.
letzte station ist gonder, dessen stolz eine alte burg ist. es waere auch der ausgangspunkt fuer die simien mountains, aber die haben wir von unserer liste gestrichen. einfach raus hier...

von 2400muM gehts also runter an die grenze auf 600m. willkommen im flachen sudan! und die buerokratie beginnt: auf der 1. busfahrt muessen wir 14 mal den pass zeigen und fragen ueber herkunft, ziel und arabischkenntnisse beantworten. in khartoum koennen wir aber aufatmen: niemand will etwas von uns, wir koennen unbelaestigt durch die strassen laufen und werden erst noch nett gegruesst! richtig erholsam.

unser zeltplatz ist schoen am blauen nil gelegen, kurz bevor er sich mit dem weissen nil aus uganda vereint. wir haben ja nicht erwartet, die einzigen reisenden hier zu sein, aber damit haetten wir nicht gerechnet: zwei ueberlandbusse aus schweden mit 40 touris, ein rollendes hotel fuer pensionaere aus deutschland und dazu velo- und motorradfahrer und die 4x4's. ungefaehr 70 nasen! kein wunder hatte es beim tanz der derwische im alten stadtteil omdurman fast mehr touris als einheimische! ; )
aber ausserhalb der hauptstadt ist man als weisser so gut wie alleine.

in khartoum muessen wir uns registrieren lassen, das kostet 40 dollar. das visum war schon 100! kein billiger spass also. und es braucht eine menge papiere. fuers reisen braucht man ein travelpermit, fuers uebernachten in der lokanda ein "permit of stay". das heisst, bei ankunft in einem dorf meldet man sich an, wo man schlaeft und wieviele naechte, danach meldet man sich ab und holt das papier fuer die weiterreise. dazwischen will immer mal wieder einer eine kopie von irgendwas. wir schleppen kiloweise papier mit uns rum und hoffen immer, dass wir das gewuenschte vorweisen koennen. was darf es denn diesmal sein?
fotografieren ist nur eingeschraenkt moeglich: von bruecken, haefen, oeffentlichen gebaeuden und bettlern sowie abfallhaufen darf man keine bilder knipsen. und fuer den rest braucht man ein photopermit. aber auch damit muss man das foto der moschee schnell knipsen - schon mischt sich einer ein "no, no!"

die weiten strassen khartoums sind voll von privatautos, die scheinbar taeglich auf hochglanz poliert werden! dafuer haben die aethiopier kein geld... wir staunen sowieso, dass der oeffentliche verkehr hier nicht so billig ist, fuer eine 2-stunden busfahrt bezahlt man schnell mal 15dollar pro person. und auch die lokandas, schlichte unterkuenfte, sind in dieser preislage. zu essen gibt es falafel und kebab, dazu leckere fruchtsaefte wie guave und grapefruit.

dem blauen band des nils nach norden folgend verbringen wir eine nacht unter den sternen bei den meroe pyramiden, unsere ersten! sehen aus wie abgeknabberte toblerone, weil auf der suche nach gold ihre spitzen abgebrochen wurden. die wuestenlandschaften mit ihren sandduenen beginnen und ziehen uns in ihren bann. sowieso ist es eindruecklich zu sehen, wie der nil all den menschen hier eine lebensgrundlage bietet. dem fluss entlang ist es gruen und eine siedlung reiht sich an die andere, der rest ist leere einoede - steinwueste und sand.

in wadi halfa warten wir auf die faehre, die jeden mittwoch ueber den lake nasser nach aegypten faehrt. das einchecken ist noch einmal ein papiermarathon, an 7 verschiedenen schaltern anstehen und formulare ausfuellen, dazu 20 mal den pass zeigen. nach ca. 6 stunden sind wir endlich an bord. 17 stunden erholung auf dem spiegelglatten see, dann 3 stunden weiteres prozedere und wir sind an land! welcome to egypt!

hier gibt es horden von touristen, billige backpackers mit gemuetlichen dachterrassen und shops mit allem wuenschenswerten! sogar eine waschmaschine hat unseren weg gekreuzt : ) welch luxus! den goennen wir uns jetzt!

No comments: