Wednesday, December 22, 2010

lebendiges indien!

indien liebt man oder es macht dich verrueckt. mit all seinen gegensaetzen, den vielen menschen, den tausenden von sinneseindruecken taeglich, dem chaos und seiner ordnung - es geht einem unter die haut!



zum besseren verstaendnis hier ein paar beispiele der gegensaetze indiens...

-man verweilt, weil es so verlockend riecht aus einem tempel oder strassenrestaurant, um im naechsten moment die luft anzuhalten ( "lauf schneller, sonst muss ich k.....")

- alles ist braun von staub und schmutz, da spaziert eine frau in einem leuchtend pinken sari vorbei

- eine familie lebt in einer huette aus holz und plastik neben einem hochhaus aus glas

- ein alter mann schiebt einen holzkarren ueber die vierspurige strasse

- die neue shopping mall wird vom offenen abwasserkanal umgeben und die abfallhaufen vor der tuer zeugen von neuem konsumverhalten

...



mit einer guten portion gelassenheit kann man dieses land eher geniessen, das ist klar. aber daran mangelt es uns nach so viel training ja nicht mehr. so tauchen wir ein in den mystischen sueden das subkontinents und lassen uns verzaubern von reichlich verzierten tempeln und bunten, wohlriechenden maerkten. die strassen sind ueberraschend "ordentlich", auch die zuege sind nicht masslos ueberfuellt und das essen ist einfach fantastisch!!! wir schaetzen es auch, dass die busfahrer hier mehr freude am leben haben als ihre kollegen in sri lanka!



aber meistens sind wir ja per zug unterwegs. auf den ersten blick scheint das ergattern eines zugtickets allerdings ein unmoegliches unterfangen, da die schlangen an den bahnhoefen lang und die wartelisten fuer jeden zug noch laenger sind. aber zum glueck gibt es die tourist quota! das sind extra fuer touristen reservierte tickets, so hat man auch kurzfristig eine chance. viele einheimische warten bis zu zwei monate auf einen platz.

so heisst es fuer uns fuer einmal planen, wann es wohin gehen soll. denn wenn mal so ein bahnhof mit touri-tickets gefunden ist, schlaegt man am besten gleich zu und kauft so viele tickets wie moeglich. zur freude aller in der schlange hinter uns...



indien erinnert uns in vielem an china, nur dass es hier noch ein bisschen wilder zu und her geht. so sind die inder auch profis im draengeln beim anstehen - nein, wozu draengeln, wenn man sich gleich zu vorderst hinstellen kann? ; ) und neugierig sein ist ganz normal, auch wenn es heisst, sich im internet neben einen zu setzen, um besser auf den bildschirm sehen zu koennen...



der norden des landes ist noch ein anderes indien: es ist ueberbevoelkert, chaotisch, oft arm. auf dem land leben viele grossfamilien, bezahlte arbeit gibt es kaum und zugang zu bildung haben nur wenige. als folge gibt es mehr bettler und auf der strasse lebende, es fehlt an sanitaeren einrichtungen. die zuege sind oft ueberfuellt mit passagieren ohne ticket und ohne sitzplatz, es ist laut und eine nachtzugfahrt ist wenig erholsam.

dafuer gibt es aber highlights wie varanasi und den taj mahal zu entdecken! da kann man ein paar unannehmlichkeiten verkraften!



linksverkehr ist ein hinweis fuer jene, die es interessiert. gefahren wird aber einfach, wo's platz gibt. und wer im besitz einer hupe ist, MUSS sie betaetigen. alles andere waere schlicht strafbar! so fliesst der verkehr hier auf magische weise um kuehe, rikshas, fussgaenger, hunde, abfallhaufen, tuk tuk's und bettler herum und alles scheint geraeuschvoll in bester ordnung zu sein! eine unglaubliche sache.



ab und zu braucht man von all diesem trubel eine pause! wie waers mit einem chai? der suessse milchtee, oft mit gewuerzen wie kardamom, ingwer und nelken verfeinert, ist zu jeder tageszeit an jeder ecke indiens erhaeltlich. so gesellen wir uns mehrmals taeglich zu den meist lungi tragenden maennern (lungi sind die tuecher um die hueften) und geniessen eine tasse des vergnuegens, manchmal auch zwei!



auch das essen ist eine gaumenfreude! es gibt viel auswahl, alles ist abwechslungsreich gewuerzt und auf verschiedene arten zubereitet. unsere favoriten sind masala dosa, ein knuspriger fladen mit kartoffelcurry drin und roti paratha, ein fladenbrot das normalerweise in eine sauce/suppe getunkt wird. davon haben wir masslos gegessen! aber natuerlich haben wir uns auch durch den rest des angebotes probiert... ; )



und mit kulinarischem verwoehnprogramm geht es fuer uns weiter hier im baskenland!

der abschied von indien und vom reiseleben ist uns nicht leicht gefallen - es ist ja nicht so, dass wir vom reisen schon genug gehabt haetten! ; ) aber die ebbe auf dem kontostand bringt uns wieder mal nach europa zurueck, wo wir hoffentlich bald arbeit finden und neue plaene schmieden koennen...

die letzten zwei einhalb jahre werden fuer uns unvergesslich bleiben, mit ueber 50'000 fotos und vier tagebuechern voller erinnerungen. es war eine wundervolle zeit der freiheit und des entdeckens und wir haben sie in vollen zuegen genossen! das glueck war auf unserer seite und wir blieben gesund und diebstahlfrei. den reisenden schutzengeln sei dank!



nun wuenschen wir euch allen frohe festtage und einen guten rutsch in ein glueckliches 2011! von der heimreise via sharjah und istanbul sowie unserem weihnachtsfest in spanien und silvester in der schweiz gibt es dann naechstes jahr ein paar bilder. bis bald also!

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